die Elemente


"Ich bin ganz in meinem Element", sagt jemand, der sich wohl fühlt, sich zur rechten Zeit am rechten Ort weiss, aufgeht in seiner Tätigkeit und Lebendigkeit erfährt, ganz bei sich und "in der Mitte" ist.

Wer sich bemüht, zu dieser Mitte zu finden, wird beobachten können, das nicht jede Methode jede(n) zum geschwünschten Ergebnis führt. Bezieht man die Lehre über die Elemente mit ein, gelangt man zu einem erweiterten Verständnis, kann so den eigenen, den "stimmigen" Weg finden und  kommt vielleicht sogar zu einem liebevolleren Umgang mit anderen und sich selbst. 

Die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft galten in der Antike als die Grundbausteine des Lebens. Der griechische Naturphilosoph Empedokles soll die klassische Elementenlehre im 5. Jahrhundert v. Chr. formuliert haben. Die Ursprünge reichen jedoch weiter zurück und lassen sich unter anderem auch in fernöstlichen Philosophien finden.

 

Hippokrates Säftelehre (u.a. erweitert und zusammengefasst durch Galenos von Pergamon) über Pneuma (Luft),  den Körpersaft Cholé  (Feuer) und Phlegma (Wasser), weist deutliche Parallelen zur indischen Philosophie auf und hat unser medizinisches Verständnis einst maßgebend und bis in unsere Zeit hinein geprägt. Die Begriffe cholerisch/melancholisch, sanguinisch und phlegmatisch finden sich noch heute in unserem Sprachgebrauch.

 

In unterschiedlichen Anteilen wirken die Elemente in allen Lebensbereichen, der Natur und auch im Menschen. Die individuelle Verteilung bestimmt danach auch unseren Körperbau, unsere Persönlichkeit, unsere Vorlieben, Schwächen und Stärken. 

Dem Feuerelement wird Zielstrebigkeit, Engagement und Erfolgsstreben zugeordnet. Mit dem Wasserelement werden sanfte, nachgiebige und lösende Eigenschaften verbunden. Quirlige Lebendigkeit und Kreativität zeichnen das Luftelement aus und beim Erdelement stehen ruhiges, nährendes und beständiges im Vordergrund. 

 

Manche Eigenschaften der Elemente ergänzen sich, manche gleichen sich aus. Bestimmte Kombinationen verstärken sich gegenseitig und können so, wie auch jegliche Einseitigkeit, zu einer Unausgewogenheit führen. Lebensstil und Ernährungsgewohnheiten haben ebenfalls Einfluss auf die innere Ausgewogenheit. Im Außen verändern sich die Einflüsse der Elemente im Rhythmus der Jahreszeiten.


Blauer Himmel über den Wolken
Luft

Der aktuelle Zeitgeist ist geprägt  von den Qualitäten der Elemente Luft und Feuer. Sie wirken in  Bewegung und Veränderung, fördern gemeinsam ein rasantes Tempo. Kreatives ist gefragt, steht hoch im Kurs und prägt in weiten Teilen den mitunter durchaus beschwingten Lebensstil. Doch auch die Sorge den Anschluss zu verlieren, schwingt mit, sobald bei dem scheinbar von außen vorgegebenen Tempo nicht mehr mitgehalten werden kann.

Der ständige Wandel fühlt sich einerseits lebendig an und  manchem macht es, besonders in jungen Jahren, Freude, so vielfältig aktiv zu sein. Doch stellt diese Lebensweise auf Dauer hohe Anforderungen an unsere Anpassungs- und Regenerationsfähigkeiten. Das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung wird bei all der Anregung oft nicht rechtzeitig wahrgenommen oder gar fehlinterpretiert und die Freizeit mit weiteren anregenden Aktivitäten belegt. Der langersehnte Jahresurlaub soll dann alles ausgleichen, wofür im Alltag kein Raum mehr zu sein scheint. Doch auch hier sind die Erwartungen hoch, man will nichts verpassen. Das feurige Streben nach Erfolg ist wesentlich, doch wenn unser Leben zu einem ständigen Wettlauf wird, brennen wir aus.

Flamme
Feuer


Welle Meer
Wasser

Gefühle, Bedürfnisse, Verbundenheit und Rhythmus sind Ausdruck des Wasserelementes. Es sorgt für Kontakt, langsamen Wandel und kann uns Demut lehren.

 

Innehalten, Geduld und das ruhige Abwägen sind wertvolle Qualitäten des Erdelementes. Beständigkeit scheint nicht 'en vouge' zu sein und wird in der heutigen Zeit leicht als Unflexibilität interpretiert. Doch die ruhigen und nährenden  Eigenschaften des Erdelementes regenerieren, geben uns Halt und vermitteln Sicherheit. Ohne sie fehlen uns Basis und Wurzeln.

 

 

 

 

Kugeln aus Erde Lehm
Erde


alles hat seine zeit

So ist es auch, nach der indischen Philosophie,  mit den jeweils vorherrschenden Qualitäten der Elemente im Laufe des Lebens.

Das Erdelement regiert das Kindesalter, gilt es hier insbesondere Körperstrukturen zu schaffen, die Leben ermöglichen.

Das Feuerelement steht besonders in der Jugend im Vordergrund. Hier will sich behauptet und bewiesen werden, der Durchbruch zum Erwachsenen soll gelingen, der eigene Platz gefunden werde. In wesentlichen Wandelphasen tritt das Feuerelement  wieder besonders hervor, gibt uns die Kraft altes zu transformieren und  Ziele zu verwirklichen. 

Das Wasserelement schenkt Mitgefühl und ermöglicht uns ein tiefes Empfinden von Verbundenheit, sowohl in der Kindheit als auch in reiferen Jahren. 

Das Luftelement ist in ständiger Bewegung  und immer mit dabei, denn Leben ist Wandel.

Das Luftelement regiert sozusagen die anderen Elemente. Daher ist schon viel gewonnen, sobald dieses sich in einem Gleichgewicht befindet. 

 

In der chinesichen Tradition werden fünf Wandlungsphasen und deren Wechselwirkungen beschrieben. Auch hier stehen Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall sinnbildlich für Qualitäten. Deren Ausgewogenheit und rhythmisches Zusammenspiel im Wechsel von Yin und Yang zeigen sich in Gesundheit und Harmonie. Yang steht in diesem Zusammenhang für die tatkräftigen, dynamischen, Yin für die ruhigen, beständigen Qualitäten.



Das Bewusstsein um diese Grundsätze und Wechselwirkungen, eröffnet uns einige Möglichkeiten, um Lebensfreude und Wohlbefinden zu erhalten. Gleichgewicht ist kein statischer Zustand und will immer neu gefunden sein.

 

Die Konstitution, mit der wir ins Leben starten, sowie unsere Lebensumstände, bedingen bestimmte Herausforderungen und Anfälligkeiten, doch im Wesentlichen unbedingt auch ein besonderes Potential.

Mein Anliegen ist es, dieses ganzheitliche Wissen fürs Leben in Theorie und vor allem in der Praxis vielfältig und alltagstauglich zu vermitteln. Workshops bieten einen geschützten Erfahrungsrahmen und die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten. Die Bewegungs-, Achtsamkeits- und Meditationsangebote geben Gelegenheit zum praktischen Üben. Achtsame Körperarbeit stärkt den Kontakt mit sich selbst und die Kraft der Mitte. Die polaren Kräfte von Yin und Yang balancieren sich aus. Gelassenheit, Entspannung, Vitalität und Wohlbefinden stellen sich ein und fördern so die Integrations- und Gestaltungsfähigkeit in Veränderungsprozessen. Kreatives Schreiben kann in unserer mobilen Gesellschaft jederorts zu einer Erfahrung von Selbstwirksamkeit werden, wenn Zentrierung, Inspiration oder auch fröhliche Entspannung gewünscht ist.


Für Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung und freue mich über Ihr Interesse.

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